Mein Leben nach dem Knast!!!!!

Na, meine Zukunft sieht in meinen Augen natürlich etwas besser aus als die Storyliner für mich vorgesehen hatten. Mein Kumpel Lukas und ich haben das in einem Rollenspiel bei www.olli-wahl.de schon mehr als deutlich gemacht. Wer also die genauen Dialoge nochmal nachlesen will, kann es auf der oben genannten Adresse tun. ( Leider nicht mehr!!!!! Das RPG musste leider wegen schwerer Probleme auf der Olli-Wahl-Seite gelöscht werden! )

Aber, ich will Euch mal genau erzählen, wie alles abläuft:

Da geht es allerdings weiter mit uns. Und zwar so:

Durch Zufall erfährt meine kleine süße, schnuckelige Nicole von meinem Knastaufenthalt und kommt mich besuchen. Da kommt mir natürlich die rettende Idee. Sie war doch so naiv und würde es doch garantiert nicht merken, wenn ich sie als Drogenkurier mißbrauchen würde. Ich bat sie also, mir Zigaretten zu besorgen. Allerdings meine Lieblingszigaretten, die ich dummerweise bei einem Freund liegengelassen hatte. Sie konnte mir natürlich keinen Wunsch abschlagen und bat um die Adresse. Ich gab sie ihr und sagte ihr, Ralf wisse Bescheid. Er konnte in Ruhe den Stoff füllen. Brav und naiv wie unsere Nicole ist, brachte sie mir den Schnee natürlich. Herrlich, jetzt konnte mein Geschäft florieren. Dummerweise wurde ein Bulle mißtrauisch, als ich die Schachtel entgegennahm. Aber, da ich ja auf zack war, bot ich dem Bullen einfach eine Zigarette an. Dieser lehnte ab, mit der Begründung, er sei Nichtraucher und verzichtete auf eine Kontrolle. Puh, dachte ich, da hatte ich aber nochmal Schwein gehabt! So, jetzt hiess es allerdings, ein geeignetes Versteck für das Koks zu finden. Ich probierte echt alles aus. Den Blumentopf, die Fernbedienung, den Spülkasten, den Wasserhahn. Doch immer kam ich zu dem Ergebnis, dass das alles nichts brachte. Na gut, dachte ich, dann werd ich erstmal ´ne Runde duschen gehen. Vielleicht würde mir ja noch das geeignete Versteck einfallen. Aber, den Schnee nahm ich mit. Man wusste ja nie. Schließlich war Lukas mittlerweile auch schon mißtrauisch geworden. Und, er war der Letzte, dem ich in die Arme laufen wollte. Gesagt, getan. Aach, war das herrlich! Es gab doch nichts Schöneres als eine heisse Dusche, dachte ich mir. Und plötzlich hatte ich die Erleuchtung! Natürlich: Der Duschkopf! Warum war ich Idiot nicht schon früher darauf gekommen? Das war doch das ideale Versteck! Sofort machte ich mich daran, den Duschkopf aufzuschrauben. Doch, als ich ihn wieder zuschrauben wollte, stand Lukas in der Tür. Er wollte auch duschen. Er hatte mich ertappt. Scheiße, dachte ich. Er meinte, er hätte es ja gleich gewusst und bla bla. Denn, als ich damals alles mit Nicole bequatschte, stand er hinter ´nem Regal und lauschte. Wünd über mich selbst, dass ich so unvorsichtig war, stellte ich ihn zur Rede. Doch, er hatte schon wieder einen miesen kleinen Plan. Da wollte das Arschloch mich doch tatsächlich erpressen. Entweder, ich würde mit ihm halbe halbe machen, oder er würde mich an die Bullen verpfeifen....

Ich war vielleicht sauer. Ich sollte mit Lukas halbe halbe machen? Das konnte er aber vergessen. Er hätte ja mit mir das Erbe der Schneider auch nicht geteilt, wenn sie den Löffel tatsächlich abgegeben hätte. Das Dumme war nur, dass Lukas mich jetzt tatsächlich in die Enge getrieben hatte und ich keine andere Wahl hatte. Ich mußte wohl oder übel nachgeben. Gut, dachte ich, was Anderes kam für mich im Moment sowieso nicht in Frage. Dieses kleine Arschloch hatte mich doch tatsächlich in der Hand. Was sollte ich bloß tun? OK, dachte ich, gehste mal zum Schein auf sein Angebot ein. Außerdem wüde er den ganzen Laden wirklich hochgehen lassen, falls ich nicht nachgeben würde, das war klar. Und meine schönen Drogengeschäfte, die ich mir gerad mühselig wieder aufgebaut hatte, waren alle umsonst. Ich kann mir ja dann später immer noch überlegen, wie ich Lukas überlisten kann. Aber, erstmal war das wohl das Allerbeste. Also, gab ich schweren Herzens nach. Am nächsten Tag beim Essen ließ ich mir nichts anmerken, was Lukas natürlich rasend machte. Ich tat so, als wenn nichts gewesen wär. Denn, ich wollte ihm auf keinen Fall diesen Triumph auch noch gönnen und blieb cool. Und das provozierte ihn gehörig. Wie immer hatte sich Lukas aber auch schon wieder was ausgedacht, um mich zu kriegen. Er schlug mir vor, ich solle den Stoff besorgen und wir beide würden ihn verticken. Klasse, war mein erster Gedanke. Jetzt hatte ich ihn. Lukas war nämlich zu blöde, um die Ware zu verkaufen. Sowas musste unauffälig geschehen und Lukas trat immer ins Fettnäpfchen. Dealen war nix für so´n feinen Anwalt. Ich sagte ihm klipp und klar, dass sowas immer unauffällig geschehen müsste. Dennoch wollte er es versuchen. Bis zum Abendessen wollte er den Schnee unter die Leute gebracht haben. Er fragte mich, was normal wäre. Ich antwortete: 20.000 Euro. Gut, er wolle es probieren. Er schlug mir vor, wenn er es bis heute abend nicht geschafft haben sollte, die Ware zu verticken, könnte ich mein Ding in Zukunft allein durchziehen. Aber, auf die halbe halbe bestand er immer noch. War ja klar! Na, das war ja mal was, dachte ich. Ich war einverstanden, aber räumte Lukas nicht den Hauch einer Chance ein. Gemeinsam gingen wir wieder ins Bad und holten den Stoff. Jetzt war ich ja mal gespannt, wie Lukas sich schlagen würde! Das würde garantiert in die Hose gehen! Nie und nimmer schaffte er das! Davon war ich überzeugt!...

                                                                Erst. 03.03.03 / 22:30 Uhr

Die Stunden bis zum Abendessen zogen sich wie Kaugummi. Ich wurde immer nervöser. Endlich war es soweit: Mein Niermannscher Magen meldete sich auch pünktlich zu Wort und ich betrat den Speisesaal. Jetzt schlug wohl die Stunde der Wahrheit, Lukas, dachte ich. Das konntest Du unmöglich schaffen! Und, dann würde er endlich einsehen, dass es besser war, wenn ich meine Geschäfte allein durchziehen würde. Lukas war noch nicht da. Was hatte das bloß zu bedeuten? Zumal er sonst immer der Erste im Speiesaal war. Hoffentlich hatten sie ihn nicht geschnappt. Man, Lukas, hätteste mal besser die Finger davon gelassen. Dealen war einfach nichts für so´ nen feinen Anwalt wie Dich. Ungeduldig wartete ich darauf, dass er endlich reinkam. Da, endlich kam er. Und er grinste übers ganze Gesicht. Ob er es vielleicht doch geschafft hatte? Aber, nein, das war sicher alles nur gestellt, um mich zu ärgern. Dennoch wirkte er sehr selbstsicher. Alles Fassade, dachte ich. Er kann das nie und nimmer durchgezogen haben. Aber, ich wurde doch tatsächlich eines Besseren belehrt.

Zuerst zog er mich ein wenig auf, fragte, was ich denn glauben würde, wieviel er eingenommen hätte? 5.000 Euro? Oh man, dachte ich. Das war ja noch nicht einmal die Hälfte des Normalen. Und dann ließ er die Bombe platzen: Es stellte sich heraus, dass Lukas Roloff satte 35.000 Euro an einem Abend mit Dealen verdient hatte. 20.000 waren normal. Das war ja mehr, als ich erwartet hatte. Ich wollte natürlich den Beweis. Und ich staunte nicht schlecht, als Lukas mir freudestrahlend die Summe zeigte, die er eingenommen hatte. Natürlich unauffällig. Und, er kostete seinen Triumph richtig aus!

Ehrlich gesagt, hätte ich damit nie gerechnet. Ich staunte Bauklötze. Im Moment wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte, hatte ich Lukas doch immer als so blöd und dämlich eingestuft. Da hatte dieser Halunke doch tatsächlich noch mehr eingenommen, als üblich. Selbst ich hätte es nicht besser machen können. Und, als Zeichen, dass ich ihm vertrauen konnte, bot er mir doch tatsächlich 20.000 von den 35.000 Euro an. Ich war platt, wusste nicht, was ich sagen sollte. Lukas schien ja doch ein klasse Partner zu sein und ich mußte mir eingestehen, dass er sehr wohl zu was fähig war. Ich brachte kaum ein Wort heraus:

"Lukas, das ist ja... Das gibt es doch gar nicht! Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Du es schaffen würdest. Und, Du hast Dich noch nicht einmal erwischen lassen! Das ist echt eine reife Leistung, Kumpel! Willkommen im Team!"

Zum ersten Mal seit langer Zeit sagte ich das Wort Kumpel mit großer Überzeugung. Ich meinte es so, wie ich es sagte. Ehrlich und aufrichtig!
Aber, das war noch lange nicht genug, womit mich Lukas am heutigen Abend in Erstaunen versetzte. Er sprang doch tatsächlich über seinen eigenen Schatten und bot mir wieder seine Freundschaft an:

"Guido, wollen wir nicht wieder Freunde werden? Wir haben beide Fehler gemacht und sind nicht ganz unschuldig an unserer Lage. Du warst immer mein bester Freund und wir kennen uns doch schon so lange. Außerdem fehlen mir deine Sprüche! Bitte versöhne dich mit mir! Zusammen können wir es schaffen, hier wieder rauszukommen und dann werden wir Düsseldorf wieder unsicher machen! Ha, die Schneider wird sich noch wünschen, niemals geboren worden zu sein! Also, was ist jetzt, Guido?"

Ich fand das trotz allem richtig rührend.

"Das stimmt. Wir kennen uns schon eine verdammt lange Zeit. Und sind immer durch dick und dünn gegangen. Wir haben uns immer geholfen, wenn Not am Mann war. Und, wenn wir über alte Schulzeiten gelästert haben und über die Weiber hergezogen sind. Wie wir gemeinsam fiese Pläne ausgeheckt haben und immer zusammengehalten haben. Ich denke nur mal an die Sache mit Deiner Lähmung. Kein Mensch hat je gerafft, dass Du nur markiert hattest. Oder, die Sache mit unserem Olivier. Wie ich Dich mit ihm verkuppeln wollte, das war schon lustig. Und Du warst stinksauer auf mich. Trotzdem habe ich immer zu Dir gehalten. Oder, die Sache mit dem Restaurantkritiker. Ach, Lukas, wir haben schon´ ne Menge erlebt!"

Bei diesen Erinnerungen mußte ich lächeln. Selbst Lukas konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Und, dass er meine Sprüche so vermisste, rührte mich auch total. Mensch, der machte mich ja noch richtig senitmental. Aber, ich versuchte, es etwas runterzuspielen.

"Hey, alter Kumpel, als ob Du meine Sprüche vermissen würdest! Die gingen Dir doch ewig auf den Sack! Vergiss nicht, wie oft ich Dir damit auf die Nerven gegangen bin! Glaubst Du, Du würdest das nochmal aushalten?"
Und ich mußte lächeln und wurde auch sehr melancholisch.


"Na ja, aber, ehrlich gesagt, vermisse ich unsere Freundschaft auch sehr und ich würde mich auch riesig freuen, wenn wir wieder Partner und Freunde werden würden. Gemeinsam kommen wir hier schon wieder raus! Klar! Wir schaffen das schon! Und dann werden wir der Schneider das Fürchten lehren! Wir gehören doch zusammen!", sagte ich tröstend und war voller Zuversicht, mit Lukas gemeinsam diesen verdammten Knast endlich zu verlassen.

"Also, laß uns Vergangenes vergessen und wieder Freunde werden. So wie früher! Laß uns anstossen! Auf die alten Zeiten und unsere Freundschaft!"


Dann stießen wir mit unseren Biergläsern an und waren zufrieden, endlich wieder Freunde zu sein. Die Situation war absurd, aber Hauptsache, wir waren wieder Freunde, ob mit Bier oder Sekt. Zuversichtlich schauten wir nun in die Zukunft. Wir redeten noch eine ganze Zeitlang und gingen dann später müde und gesättigt in unsere Zellen zurück.

Als ich in meiner Zelle ankam, konnte ich es immer noch nicht richtig glauben. Ich hatte mich doch tatsächlich mit Lukas wieder versöhnt. Ob das richtig war? Hoffentlich meinte er es auch wirklich ehrlich mit mir und versuchte nicht, nur mein Vertrauen zu erlangen, in der Hoffnung, ich würde unvorsichtig werden, um mich dann bei der nächsten Gelegenheit zu verpfeifen? Aber, er klang eigentlich sehr ehrlich. Und, wir hatten uns eigetnlich noch nie angelogen. Ich dachte, er wird es schon aufrichtig meinen. Es war schon ein komisches Gefühl, mit dem Mann, den man in der letzten Zeit so gehasst hatte, sich wieder zu versöhnen. Aber, wir gehörten einfach zusammen! Unsere Freundschaft hatte ja auch sehr lange gedauert. Von der Schulzeit an bis heute. So eine Freundschaft fand man heutzutage recht selten. "Ach, Lukas, wir sind schon zwei!", hörte ich mich sagen. Allmählich ging es mir wirklich wieder besser. Es hatte den Anschein, als hätte ich diese Freundschaft gebraucht, damit ich wieder bessere Laune bekam. Und wir waren wirklich immer ein tolles Gespann! Na, dann kann es ja losgehen, dachte ich mir.

An diesem Abend konnte ich schlecht einschlafen, weil ich über so Vieles nachdachte. Dass ich mich mit Lukas wieder versöhnt hatte, tat mir im Nachhinein richtig gut und ich genoss das Gefühl in vollen Zügen. Jetzt hieß es, erstmal überlegen, wie wir hier wieder rauskommen. OK, der Drogenhandel war ja schon fast in vollem Gange, aber, wir brauchten noch Nachschub. Nie hätte ich gedacht, dass Lukas das auf die Reihe bekommen würde. Aber, er hatte sich wirklich bewährt. Da konnte man nicht meckern. Und, dass er mir als Beweis seiner Freundschaft gleich soviel von dem Anteil überlassen hatte, war auch super. Daran konnte ich auch seine ehrliche Absicht erkennen. Die einzige Sorge machte mir jetzt nur noch Nicole. Hoffentlich stellte sie keine unangenehmen Fragen. Aber, da würden Lukas und mir sicher auch was einfallen, wenn es soweit wäre. Dann dachte ich noch über unseren Ausbruch und die Zeit danach nach. "Wie wir uns an der Schneider rächen würden und wieder in die feine Gesellschaft kommen würden. Ich sah mich schon wieder im Schneider´s" sitzen und meine coolen Sprüche ablassen. Und das dumme Gesicht der blonden Charlotte. Aber, diesmal würde ich Lukas und mir eine eigene Wohnung kaufen, wo keiner blöde Fragen stellen konnte und wir ganz unter uns waren. Ach, und dann würde ich bald meine kleine süsse Nicole und ihre Freundin wiedersehen. Ich konnte wieder flirten. Und mit Isabell. Alles würde wieder wie früher werden! Ach, war das Leben doch herrlich! Freiheit, wir kommen!

Zufrieden schlief ich mit meinen Zukunftsgedanken ein.

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